Information zur Aufnahme von Haustieren ukrainischer Flüchtlinge

Information zur Aufnahme von Haustieren ukrainischer Flüchtlinge

Hallo Ihr Lieben,
es tut sich was und ich hatte gestern (10.03.2022) ein sehr gutes Telefongespräch Gespräch.
Inhalt war mein Schreiben, was ich gestern Morgen per Mail an das Regierungspräsidium Karlsruhe gerichtet haben.

Immer mehr Flüchtlinge aus der Ukraine erreichen Deutschland und viele landen unweigerlich bei uns in Karlsruhe. Nach unendlich langer Fahrt, inneren Ängsten, schwer traumatisiert erreichen einige mit Ihrem geliebten Haustier unsere Stadt.
Leider ist es derzeit nicht möglich diese Menschen gemeinsam mit ihrem Haustier in einer Aufnahmestelle unterzubringen. Dafür gibt es sehr viele Gründe und es ist müßig hierrüber Diskussionen zu führen. Daher versuchen wir Lösungen für dieses Problem zu finden.
Fest steht, dass „alle“ Beteiligten die momentane Situation emotional nicht unberührt lässt.
Aber es sind die gesetzlichen Vorgabe zu erfüllen, … nicht grundlos.

Was uns allen bewusst sein muss, ist die Tatsache, dass diese Tiere nur in Deutschland sind, weil die Einreisebedingungen gelockert wurden.
Dennoch unterliegen diese Tiere den tierseuchenschutzrechtlichen Bestimmungen, die auch dringend eingehalten werden müssen. Es geht in erster Linie um die Tollwut, die innerhalb der EU und damit auch in Deutschland Gott sei Dank der Vergangenheit angehört.

In anderen Ländern grassiert dieser miese Virus noch immer.

Die Ukraine gehört zu den sogenannten ungelisteten Drittländern. Das bedeutet, dass hier keine oder nur unzureichende Zahlen zum Vorkommen der Tollwut vorhanden sind, daher wurden für die „ordentliche“ Einreise von Haustieren, sehr strenge Regelungen festgeschrieben, die aber auf Grund der momentanen Ausnahmesituation nicht einzuhalten sind.
Dennoch müssen die betroffenen Tiere nach Ankunft in Deutschland der vorgeschriebenen Impf- und Nachweispflicht zugeführt werden.
Das heißt, alle Hunde und Katzen müssen eine Tollwutimpfung erhalten. Bis diese Impfung wirksam ist, muss das betroffene Tier in Quarantäne gehalten werden. Diese dauert 3 Monate, danach kann man davon ausgehen, dass dieses Tier keine Gefahr mehr darstellt.
Quarantäne ein schlimmes Wort. Es ist zu gewährleisten, dass kein Kontakt zu anderen Tieren besteht. Die Tollwut wird in erster Linie durch einen Biss übertragen. Daher ist es auch notwendig, die Tiere von Menschen fernzuhalten, die nicht unmittelbar mit dem betroffenen Tier zu tun haben.
Leider ist es nicht möglich, die Tollwut anhand einer Blutprobe nachzuweisen. Nur eine aufwendige pathologische Untersuchung kann hier Klarheit bringen.
Fakt ist, die Tollwut ist tödlich und wir brauchen dieses Virus nicht mehr in Deutschland.

Jetzt möchte ich Euch nicht mit diesem Schreckenszenario stehen lassen. Die Chancen, dass ein an Tollwut erkranktes Tier nach Deutschland einreist ist gering, aber wir möchten, dass Ihr Euch über die Hintergründe im Klaren seid.

Unser Apell geht auch dahingehend, nicht einfach Tiere aus der Ukraine aufzunehmen. Blinder Aktionismus bringt nur Kummer.
Wir stehen Euch für Fragen gerne zur Verfügung. Solltet Ihr doch einen Hund aus der Ukraine aus fragwürdigen Kanälen aufnehmen, so meldet dies bitte dem Veterinäramt, damit Ihr und das Tier nicht in Schwierigkeiten kommen.

Wir suchen im Stadtgebiet Familien, die bereit sind, eine Familie aus der Ukraine mit Haustier bei sich aufzunehmen. Bitte melden asco@tierschutzhof-karlsruhe.de

Stephan Winterhoff

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