Wohin die Reise geht…

Wohin die Reise geht…

… und einfach mal ein
RIEsIGES DANKESCHÖN AN EUCH.

Seit nunmehr 4 Jahren gibt es den Tierschutzhof Karlsruhe und wir haben uns richtig gut entwickelt.
Seit 2016 haben wir uns auf die Vermittlung von rumänischen Straßenhunden konzentriert und können hier auch eine sehr gute Bilanz an erfolgreich vermittelten Hunden vorzeigen. Mit unserem Partner ProDogRomania importieren wir hauptsächlich Hunde aus dem städtischen Shelter in Ploiesti und haben hierbei unseren Schwerpunkt nach und nach auf alte, kranke oder verhaltensauffällige Tiere gelegt. Gerade die schwer oder gar nicht vermittelbaren Tiere sind mittlerweile zu unserem Beuteschema geworden. Bei unserer Arbeit steht nicht die Vermittlung der klassischen Kuschelhunde und auch keine hohe Durchsatzzahl an Tieren im Mittelpunkt.
Da wir auf Grund unserer großartigen Förderer und Freunde nicht auf die schnelle Vermittlung angewiesen sind, können wir es uns leisten, unseren Hunden viel Zeit bis zu einer Vermittlung zu geben. Unsere Hunde werden keinem übermäßigen Druck ausgesetzt und wir haben auch keinerlei Erwartungshaltung an unsere Tiere. Daher erwarten wir von unseren Adoptanten ein sehr großes Engagement beim Kennenlernen des neuen Familienmitgliedes, so dass sich beide Parteien langsam gegenseitig annähern können, um zu sehen ob die Chemie stimmt.
Unser Geheimnis ist eigentlich keines, Es ist die Kombination aus Zeit und Geduld. Wer keine Zeit und Geduld aufbringen kann, ist bei uns falsch und erhält auch keine Chance auf eines unserer wundervollen Tiere.
 Diese beiden Zutaten lassen fast alle Hunde vom Häufchen Elend zu tollen und vermittlungsfähigen Hunden heranwachsen. Bei dem einen geht es schnell und andere benötigen einfach etwas mehr Zeit. So ist es nicht selten, dass ein Hund auch mal viele Monate bei uns benötigt, um wieder Vertrauen gegenüber dem Menschen aufzubauen.
Nun haben wir unsere Importe während der Corona-Auflagen komplett eingestellt, um unseren Teil zur Eindämmung des Virus beizutragen und die mit dem Transport beauftragten Personen keiner Ansteckungsgefahr auszusetzen.

Aber wir waren trotzdem nicht tatenlos.

In dieser Zeit erhielten wir viele Anfragen von deutschen Tierschutzorganisationen mit der Bitte, deren bei End- oder Pflegestellen durchgefallene Hunde bei uns aufzunehmen.
So zogen auch Socke, Denzel und Karl in den letzten Wochen bei uns ein.
Die drei zeigten sich unmittelbar nach Ankunft auf ihren End- oder Pflegestellen gegenüber den Menschen aggressiv.

In den letzten Monaten sind immer wieder solche Hunde bei uns gelandet und so kam die Frage auf, ob wir unseren Schwerpunkt nicht verlegen sollten, um Hunde, die den Anforderungen ihrer „Besteller“ nicht genügen, aufzufangen und sie in aller Ruhe auf ein neues Leben vorzubereiten.

Es sollte im Auslandstierschutz nicht nur darum gehen, so viele Hunde wie möglich aus dem Ausland zu importieren. Es muss gewährleistet sein, dass die vielen eingeführten Tiere auch wirklich ein gutes Zuhaue finden und nicht über kurz oder lang in einem deutschen Tierheim landen und dort ihr Leben fristen.

• Gerade die Praxis, Hunde direkt auf eine Endstelle zu vermitteln wirft viele moralische Fragen auf und wir selbst sind absolute Gegner der Direktadoption, da niemand mit absoluter Sicherheit sagen kann, was das „Überraschungsei“ Tierschutzhund letztendlich verborgen hält.
Wir wissen von vielen Hunden, die plötzlich abgegeben werden, kaum sind sie in ihrem mutmaßlich perfekten neuen Zuhause angekommen.
Viele der sogenannten Tierschützer sind auf solche Fälle nur unzureichend vorbereitet, da die eigenen Pflegestellen mit Hunden ausgelastet werden und so ein Rückläufer nicht mehr aufgefangen werden kann.
Aus den genannten Gründen, werden wir nur noch sehr wenige Hunde aus Rumänien holen, um unsere Kapazitäten den Hunden zu widmen, die regelrecht durch falschen Tierschutzgedanken und den Augen der betroffenen Hunde Gewalt angetan wurden.
Wir hoffen auf ein Umdenken bei Tierschutzorganisationen und Adoptanten, denn diese Massenimporte werden über kurz oder lang nicht das gewünschte Ziel erreichen, sondern die Lage in Osteuropa noch verschlimmern. Immer mehr Kleinsttierheime schießen in Rumänien aus dem Boden und werben um die Gunst der deutschen Spender. Welpen, hübsch trapiert auf süßen Kuscheldecken machen mehr und mehr die Runde und leiern uns Deutschen den ein oder anderen Euro aus der Tasche. Für Osteuropa ein einträgliches Geschäft.
Wir würden uns wünschen, dass in Deutschland mehr für alte und kranke Tiere aus Osteuropa gemacht wird, das Tiere nachhaltig vermittelt werden, dass die Vermittler ihren Adoptanten zur Seite stehen und nicht nur nach Vertragsabschlüssen und Schutzgebühren geschielt wird.
Solltet Ihr den Wunsch verspüren, einem Hund aus dem Ausland helfen zu wollen, wendet Euch bitte an Organisationen, die Euch einen guten Backround wie Tierschutzhöfe und Tierheime bieten können. Denn nur so könnt ihr sicher sein und etwas über die charakterlichen Eigenschaften Eures neuen Freundes zu erfahren.
Stephan Winterhoff

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