Denzel, ein ganz besonderer Hund

Denzel, ein ganz besonderer Hund


Gestern war es so weit und für Denzel stand eine große und umfangreiche medizinische Untersuchung auf dem Plan.
Aber wie geht das bei einem absolut bissigen Hund der nicht nur zwickt, sondern böse Fleischwunden bei seinen Widersachern hinterlässt?

Denzel ist für uns was ganz Besonderes.

Er liebt uns Menschen über alles und lässt sich auch von uns knuddeln, aber es gibt da Sachen, die der Herr überhaupt nicht zu schätzen weiß.
Das fängt beim einfachen Bürsten an, geht über Maulkorbtraining, Geschirrtraining und Unterwolle zupfen, bis hin zum Sichern seiner Ressourcen. All solche Sachen straft Denzel sofort hemmungslos und ohne Vorwarnung ab.
So war es auch nicht möglich, einfache medizinische Untersuchungen bei Denzel durchzuführen. Aber es kommt der Zeitpunkt, wo eine Untersuchung und verschiedene Pflegemaßnahmen einfach durchzuführen sind.

Wie aber bekommt man einen Hund wie Denzel zum Tierarzt?

Für uns war klar, dass Denzel in die Praxis von Lisa Meinhardt muss, um eine gründliche und gewissenhafte Untersuchung durchführen zu können. Daher war klar, dass Denzel schlafen musste, damit er und wir das Ganze wohlbehalten überstehen. Da wir Denzel für die Narkose keinen Zugang legen konnten, haben wir Kontakt mit einem Spezialisten aufgenommen um Denzel mit einem aus einem Blasrohr abgeschossenen Narkosepfeil zu betäuben und dies ist gestern geschehen.
Routiniert wurde das Narkosemittel vorbereitet und Dr. R. und Lisa Meinhardt waren sich über die Menge des anzuwendenden Narkosemittel einig, hatten aber vergessen, dies auch mit Denzel im Vorfeld zu besprechen.

Los gings und „fuuuppp“,

… ohne großes Theater traf der Pfeil wie vorbestimmt den hinteren Oberschenkel. Wie vom Blitz getroffen drehte Denzel seinen Kopf und hatte den Pfeil wie ein Stöckchen im Maul.
Das ist aber ein Verhalten, was auch schon im Vorfeld bekannt war, dass dies geschehen könnte. Fassungslos, obwohl wir es wussten, waren wir über die unglaublich schnelle Reaktion von Denzel, denn es geschah im Bruchteil einer Sekunde.
Sehr schnell ließ er den Pfeil dann aber fallen und hatte daran auch keinerlei Interesse mehr.  Wir warteten… und nach ein paar Minuten wurde Denzel dann auch müde und legte sich hin.
Als weitere Minuten vergangen sind haben wir getestet, ob die Narkose richtig angeschlagen hatte.

Pustekuchen, …

Denzel war plötzlich wieder wach und sofort in Abwehrstellung. Also musste eine weiter Dosis verabreicht werden und dies war einfach, da Denzel vor uns auf dem Boden lag.
Dieses mal hat Denzel nicht nach dem Pfeil geschnappt und er blieb einfach liegen.
Die Augen waren aber noch geöffnet und er beobachtet aufmerksam seine Umgebung.
Nach einer weiteren Wartezeit beschlossen wir, Denzel einen Zugang zu legen. Immer noch vorsichtig und mit Decken bewaffnet näherten wir uns Denzel, um Ihm eine Maulschlaufe anzuziehen. Kaum waren wir auf den Knien, schoss Denzel herum und hat in die zum Eigenschutz vorbereiteten Decken gebissen. Aber wir konnten Ihn auf dem Boden fixieren und Lisa Meinhard war so in der Lagen, schnell einen Zugang zulegen, um Denzel noch tiefer ins Reich der Träume zu schicken.
Wir waren von Denzels Kampf gegen seinen Kontrollverlust absolut beeindruckt und ziehen respektvoll unseren Hut.

Aber wir hatten es geschafft und fuhren mit Denzel in die Praxis.

Nun hatte wir das Zepter in der Hand und konnten loslegen, … Krallen schneiden, Verfilzungen entfernen, Abtasten, Herz, Lunge, Blut fürs Labor, Kontrolle der Zähne, Röntgen, Ohren, Rachenraum und vor allem die fälligen Impfungen konnten dann erfolgreich durchgeführt werden.
Und wir sind zufrieden. Denzel ist gesund, seinem Alter entsprechend, 9 Jahre ist er nun und auch er hat das Anrecht auf das ein oder andere Alterszipperlein.
Nun warten wir noch auf die Ergebnisse vom Labor und dann ist Denzel für uns keine Unbekannte mehr.

Denzel hat sich sehr schnell von allem erholt.

Unmittelbar, nachdem er ins Fahrzeug geladen wurde, um auf den Hof zurückzufahren, war er wieder wach und hat meinen Fahrstil aufmerksam beobachtet.
Zuhause angekommen haben wir Ihn mit seiner Transportbox in sein Zimmer gebracht und die Tür ausgebaut. Ganz kurz kam er aus seiner Box, um nach dem rechten zu sehen, ist aber auch gleich wieder in dieser verschwunden, um in aller Ruhe auszuschlafen.
Heute ist er wieder fit.
Das Geschirr, was wir ihm in Narkose angezogen haben, hat er mittlerweile an sich akzeptiert und wir sind auch durch diese Aktion ein klein wenig weiter mit unserem Denzel gekommen.

Es war ein aufregender Tag für alle Beteiligten, aufregend und spannend mit einem zufriedenem Gefühl als Abschluss.
Vielen Dank an Dr. R., Frau Lisa Meinhardt, Simone und Susanne,
SP

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